Die Gundelrebe – glechoma hederacea

Unter die Lupe genommen.

Das Guck übern Zaun Pflänzchen – Gundelrebe – glechoma hederacea

So klein und unscheinbar auch manche Pflanze sein mag, ihr Geheimnis das sie ins sich trägt, wenn man in der Blumensprache mit ihr spricht, ist von unsagbarem Wert.

Beobachtet man die Gundelrebe genauer, merkt man, daß sie ihre Wurzeln liegend auf der Erde verbreitet, ihre Stengeln leicht in die Lüfte ranken läßt, ihre kleinen, nierenförmigen Blätter parallel verlaufen, und ihre blau-lila Blüten wie ein Halsschlund geformt sind.

So wie sich ein Gift durch den ganzen Körper kriechend ausbreiten kann, zeigt die Gundelrebe durch ihrem Wuchs, dass sie ihre wertvollen Bitter- und Gerbstoffe, sowie ätherischen Öle dazu benutzt, den Körper zu reinigen und angesammelte Gifte und Schleime, über die Niere aus zu scheiden.

Die Planetenkraft Merkur ist stark präsent in dieser zarten Pflanze und zeigt sich in ihrem rankendem Wuchs, sowie in ihrer Blütenfarbe, die während der Blütezeit von blau zu lila wechselt, aber auch an ihren vielen Bitterstoffen, die an alle Entgiftungsorgane in gebrauchter Menge weiter geleitet werden. Ihr Blütenschlund zeigt an, bei Mund- und Rachenentzündungen, sowie bei Appetitlosigkeit und Magenverstimmungen da zu sein. In ihrer Zartheit wiederum ist die Planetenkraft Venus zu entdecken, auch in der Blattform, die auf die Niere hinweist, und von Venus ihre Energie empfängt.

In ihrem Blattwuchs, erzählt sie vom ,,Festklammern“ des Alten mit ihren Wurzeln, jedoch wieder die ,,Neu“-gierde durch ihre in die Lüfte hebenden Stengel.

So erklärt sich das Ritual, daß zum Frühlingsfest oder Walburgis, Gundelrebenkränzchen geflochten und ins Feuer geworfen werden. Das zarte neugierige und unscheinbare ,,Guck übern Zaun“ Pflänzchen ist in ihrem wahren Wesen, eine mächtige Übergangspflanze, die die Frühlingsgöttin Wilbeth auf dem Weg zur warmen Sommergöttin Ambeth begleitet. Es wird erzählt, daß das tragen von Gundelrebenkränzchen hellsichtig macht. Nur sehr sensitive und weise Menschen erkannten diesen begleiteten Zauber und wurden im alten Naturglauben einst hoch verehrt, aber auch gefürchtet.

Da sich unsere Vorfahren sich nicht erklären konnten, wieso Gundelrebe für Pferde Gift ist und sie daran verenden können, hingegen andere Tiere wieder nicht daran starben und wieso die Melktiere auf einmal keine Milch mehr gaben, vermutete man allerlei Hexereien und böse Mächte dahinter. Zum Schutz vor böser Zauberei hengte man deshalb Gundelrebenkränzchen an die Stalltür, und reibte das Euter der Tiere mit Gundelrebe ein. Daher auch der Name – Gund das soviel wie Euter bedeutet.