Unter die Lupe genommen.
Der zarte Sauerklee zählt zu den kleinen, feinen und unscheinbaren Kräuterchen des Waldes. Fröhlich und unbeschwingt verbreitet er leuchtend grüne Teppiche am Waldboden, sein weißes, fast durchsichtiges Blütchen schwingt im Rhythmus des Windes und sein zarter roter Stengel ist viel robuster als man es ihm zutrauen mag.
Kann sein, daß es nur der säuerlich, frische und durstlöschende Geschmack ist, der so anziehend wirkt, aber bei öfterem verweilen, straht er sein beschützendes elfenartiges Wesen aus, so als ob er sagen möchte, versteck dich unter meinen drei herzförmigem Schirmblättern, ich gebe dir Schutz und du brauchst dich vor nix und niemandem zu fürchten.
Nicht umsonst wird er gerade bei ängstlichen und melancholischen Zuständen eingesetzt. Die Niere ist bekanntlich das Organ der Angst, wenn sie blockiert werden Ängste größer, Schockzustände können auftreten und Nierensteine sich bilden.
Das feine und beruhigende Wesen des Sauerklees vermag diese sanft zu lösen.
Bei drohendem Gewitter und Donner ziehen sich die Sauerkleeblätter ebenfalls schockartig zusammen. Aus dieser Beobachtung heraus ergab sich der Hinweis, Gleiches mit Gleichem zu heilen und Schockzustände und Erstarrtes sachte auf zu-lösen.
Interessant auch, das enthaltene Sauerkleesalz, das ebenfalls Tinten und Rostflecke aus Kleidern und Wäsche auf-lösen kann und für seine kühlenden, antiskorbutischen und wasserabtreibenden Eigenschaften bekannt ist. Die enthaltene Oxalsäure, die bei sehr großem Verzehr, evtl. die Niere reizen kann ist wasserlöslich und kann bei kurzer Abkochung auch wieder aufge-löst werden.
Der kleine Sauerklee der die große Macht besitzt, so vieles auf zu lösen...